Raufaserfarbe – Strukturoptik ohne Tapezieren

6. Juni 2022

Raufaserfarbe ist eine gute Alternative zu herkömmlicher Raufasertapete. Für viele noch unter der Schreibweise ‚Rauhfaser‘ bekannt, verzichtet das Wörtchen seit der Rechtschreibreform von 1996 auf das h, ist aber dasselbe Produkt geblieben. Die spezielle Wandfarbe zeichnet sich durch Vielseitigkeit und Einfachheit in der Anwendung aus und führt zu sehr schönen Ergebnissen, die mit dem Anbringen von Raufasertapete vergleichbar sind.

Das Wichtigste zur Raufaserfarbe in Kürze

  • Bei Raufaserfarbe handelt es sich um eine besondere Art von Dispersionsfarbe auf Wasserbasis, der Strukturelemente wie Holzspäne beigemischt sind. Dadurch entsteht nach Auftragen auf die Wand eine raue Haptik, die der Optik von Raufasertapete nahekommt.
  • In verschiedenen Größenordnungen, Strukturstärken und auf Wunsch auch farbig erhältlich, kann das Produkt den individuellen Vorstellungen angepasst werden.
  • Auch schwer tapezierbare Stellen können dank der flüssigen Farbe mit der beliebten Raufaseroptik versehen werden.
  • Bei der Anwendung gibt es nur wenig zu beachten.

Die Vorteile von Raufaserfarbe gegenüber Raufasertapete

Raufaserfarbe wird gebrauchsfertig in Eimern angeboten und kann gegebenenfalls mit Wasser verdünnt werden. Je nach Vorliebe kann man zwischen verschiedenen Strukturstärken wählen. Während Tapete aufwendig geklebt werden muss, wird die flüssige Raufaserfarbe wie andere Anstriche mit Pinsel, Rolle oder einem Spritzgerät auf die Wand aufgetragen. Dadurch ist sie nicht nur eine angenehme Alternative für Menschen, die das Tapezieren nicht mögen, sondern bietet auch den Vorteil, schwer erreichbare Stellen mit der Raufaseroptik versehen zu können.
Eine gute Möglichkeit ist die Kombination von Tapezieren großer Wandteile und Streichen kleinerer Flächen, z.B. im Fensterbereich. Der Unterschied ist kaum zu sehen und kann durch einen einheitlichen Überstrich komplett aufgelöst werden. Dadurch ergibt sich ein schönes, einheitliches Ergebnis bei geringem Arbeitsaufwand.
Im Gegensatz zu Tapete, die schimmelanfällig ist, kann Raufaserfarbe auch für Feuchträume wie das Bad in Erwägung gezogen werden. Im Allgemeinen verträgt sie Luftfeuchtigkeit verhältnismäßig gut.

Dank Angebot verschiedener Eimer- oder Tubengrößen können auch kleine Mengen Farbe erworben werden, etwa wenn lediglich ein Ausbessern beschädigter Raufasertapete vorgenommen werden soll.

Eigenschaften von Raufaserfarbe

Raufaserfarbe, auch als flüssige Raufaser bekannt, ist im Handel für gewöhnlich in Weiß erhältlich. Durch Zugabe von Abtönfarbe oder Pigmenten lässt sich jedoch unproblematisch jeder andere Wunschton erreichen. Dadurch muss keine Farbe über den Anstrich aufgetragen werden, die seine schönen Struktureigenschaften überdecken könnte. Das Baumarktpersonal übernimmt das Mischen auf Wunsch gerne für Sie.
Dank ihrer stark deckenden Eigenschaften reicht in der Regel ein Anstrich mit Raufaserfarbe aus. Dadurch genügt ein Liter Farbe für etwa zwei bis drei Quadratmeter Wandfläche.
Preislich kommt das Produkt hochwertiger Wandfarbe nah, das entspricht 25 bis 35 Euro für einen 10-Liter-Eimer. Kleinere Mengen sind meist kostenintensiver, lohnen sich aber, wenn man nur Ausbesserungen vornehmen möchte. So würden andernfalls große Restmengen Farbe übrig bleiben und eventuell ungenutzt eintrocknen.

Raufaserfarbe richtig auftragen

Die meisten Oberflächen mit leicht saugenden oder rauen Eigenschaften können als Grund für die Raufaserfarbe dienen. Sie haftet auf fast allen Wänden, beispielsweise auf Beton, Stein oder Gipskarton, weiterhin auf Holzflächen, aber auch bereits vorhandenem Putz.
Eine Glättung des Untergrundes muss dank der Struktureigenschaften der Farbe nur bei großen Unebenheiten oder Beschädigungen vorgenommen werden. Auch eine Grundierung mit strukturloser Dispersionsfarbe ist nur unerlässlich, wenn sich die zu streichenden Flächen stark von der Zielfarbe unterscheiden. Ein Tiefgrund kann zum Vorbereiten der Wand in keinem Fall schaden, ist aber nicht unbedingt notwendig.

Wann ist Raufaserfarbe nicht geeignet?

Wer sich nicht sicher ist, ob ihm die Optik von Raufaser über einen längeren Zeitraum zusagen wird, sollte eher zur Tapetenvariante greifen. Die Farbe kann nicht ohne Weiteres wieder entfernt oder übertapeziert werden. Während Sie die Tapete im Fall eines Veränderungswunsches wieder abziehen können, kann einmal aufgetragene Farbe nur mühsam und mit Schleifgeräten abgetragen werden. Dabei ist auch oft ein Entfernen der oberen Putzschicht nicht zu vermeiden.

Wer den speziellen Charakter von Raufasertapete schätzt, findet in der Verwendung von Raufaserfarbe eine gute Alternative, die mit weniger Arbeitsaufwand und höherer Präzision beim Anbringen punktet. Allerdings kann das Ergebnis schwer wieder rückgängig gemacht werden, deshalb sollte man sich zuvor versichern, dass man Gefallen an der Optik hat. Dann bietet das Produkt auf einfachem Weg hochwertige Ergebnisse, an denen Sie lange Freude haben werden.

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